30. Oktober 2023

Bei Kindern mit Bauchschmerzen auch auf die Lunge achten!

Bei Kindern, die Bauchschmerzen zeigen oder angeben, muss natürlich der Bauch gründlich untersucht und in die Differentialdiagnosen eingeschlossen werden. In der Klinik ist immer auch eine Sonographie des Abdomens erforderlich, um schwere Krankheitsbilder (z. B. ist sogar ein Volvulus oft klinisch trügerisch) auszuschließen. Aber die wahre Diagnose befindet sich oft auch außerhalb des Abdomens!

 

Bei Kleinkindern kommt es regelhaft im Zusammenhang von Infektionen an jedem möglichen Fokus zu einer Schwellung der abdominellen Lymphknoten. Die dadurch entstehenden Bauchschmerzen verleiten zu einer abdominellen Verdachtsdiagnose, die manchmal sogar in nicht indizierten Operationen (meist Appendektomien) mündet.

Zusätzliche Fokussuche

Bei Kindern mit Bauchschmerzen ist immer eine zusätzliche Fokussuche außerhalb des Abdomens, beispielsweise das Abhören der Lunge und die Inspektion des Trommelfells,unerlässlich.

Die „mit-geschwollenen“ abdominellen Lymphknoten können jedoch auch einen tatsächlich abdominellen Notfall verursachen, nämlich die intestinale Invagination, meist am ileozökalen Übergang. Hier stülpen sich Darmanteile ineinander und lösen typischerweise schlagartig einsetzende, heftige krampfartige Schmerzen aus. Außerdem kann es zu blutigen Durchfällen kommen. Auch eine spontane Desvagination ist möglich, darf aber keinesfalls abgewartet werden, denn unbehandelt kann es zur Nekrose der betroffenen Darmabschnitte kommen. Die Diagnose wird sehr schnell und zuverlässig sonographisch gestellt und kann in jeder Kinderklinik mit einer radiologisch durchgeführten Desvagination durch Insufflation des Darmes mit Luft oder Flüssigkeiten behandelt werden.

Im Notfall: Sicherheit in Sekunden

Sollte es zu einem Kindernotfall kommen, sind oft Sekunden entscheidend. Dann können das pädiatrische Notfalllineal PädNFL und das Kinderanästhesielineal PädOP zum lebensrettenden Hilfsmitel werden. Die Lineale ermöglichen sofort eine längenbezogene Gewichtsschätzung des Kindes. Entsprechend dem so ermittelten Normgewicht können die korrekten Dosierungen aller Notfallmedikamente direkt auf den Linealen abgelesen werden. – ganz ohne Begleitheft und ohne eigene Rechenschritte!
Mit dem PädNFL können Sie

• lebensbedrohliche Medikamentenfehler bei Kindernotfällen maßgeblich reduzieren
• 9 von 10 Fehldosierungen vermeiden*

Daher wird das Prinzip des PädNFL in der Leitlinie „Medikamentensicherheit bei Kindernotfällen” und den ERC-Leitlinien ausdrücklich empfohlen.

*Literatur:

  1. Kaufmann et al. Development and Prospective Federal State-Wide Evaluation of a Device for Height-Based Dose Recommendations in Prehospital Pediatric Emergencies: A Simple Tool to Prevent Most Severe Drug Errors. Prehosp Emerg Care 2018; 22: 252-259
  2. Kaufmann et al. Improving Pediatric Drug Safety in Prehospital Emergency Care-10 Years on. J Patient Saf 2021; 17: e1241-e1246

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